· Fachbeitrag · Sekundärprävention
Je schlechter die Nierenfunktion, desto geringer der Nutzen einer Statintherapie
Bei Patienten mit milder bis moderater chronischer Niereninsuffizienz ist der Nutzen einer Statintherapie zur Vorbeugung von KHK und Schlaganfällen gut dokumentiert; kontrovers diskutiert wird hingegen der Einsatz von Statinen bei fortgeschrittener Niereninsuffzienz, insbesondere bei Dialyse-Patienten. Eine neue Meta-Analyse der Daten von 28 Studien mit über 180.000 Patienten verdeutlicht nun, dass der Nutzen einer Statintherapie mit abnehmender Nierenfunktion sinkt und schließlich ganz verschwindet. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (eGFR ≥ 60 ml/min) und leichter Niereninsuffizienz (eGFR 45 - 59 ml/min) wurde das Risiko schwerer vaskulärer Ereignisse pro Reduktion des LDL-Cholesterin-Spiegels um 1 mmol signifikant um 22 % bzw. 24 % verringert. Bei Patienten mit einer eGFR 30 - < 44 ml/min betrug die Risikoreduktion nur noch 15 %, bei einer eGFR < 30 war der Nutzen nur noch tendenziell und bei Dialyse-Patienten gar nicht mehr ersichtlich. Keinen Einfluss hatte die Statintherapie in allen Gruppen auf die nicht-vaskuläre Mortalität.
PRAXISHINWEIS | Zwar sinkt die relative Risikoreduktion vaskulärer Ereignisse unter Statinen mit abnehmender Nierenfunktion; da aber gleichzeitig das kardiovaskuläre Risiko sukzessive steigt, ist die absolute Risikoreduktion möglicherweise ähnlich wie bei Nierengesunden, heißt es im Begleiteditorial. |
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