20.08.2014 · Article · Sjögren-Syndrom
Nutzen von Hydroxychloroquin beim primären Sjögren-Syndrom überschätzt?
| Hydroxychloroquin (HXQ) ist das am häufigsten eingesetzte immunmodulatorische Medikament bei Patienten mit primärem Sjögren-Syndrom. Vor allem bei Patienten mit Fatigue, Arthralgien und Myalgien wird HXQ häufig verschrieben. Neue Daten einer placebokontrollierten Multicenterstudie in Frankreich deuten jetzt darauf hin, dass HXQ weniger wirksam sein könnte als gedacht. Nach 24-wöchiger Therapie wurden bei der Symptomatik keine Unterschiede zur Placebogruppe festgestellt. An der Studie nahmen 120 Patienten mit primärem Sjögren-Syndrom teil, die über 24 Wochen randomisiert mit HXQ (400 mg täglich, n=56) oder Placebo (n=64) behandelt wurden. Die Patienten waren mit NSAR, oralen Kortikosteroiden, Augentropfen oder topischem Cyclosporin vorbehandelt und setzten diese Therapien während der Studie fort. Hauptendpunkt waren Trockenheit (Mund, Auge), Schmerzen und Fatigue in Woche 24, die mit numerischen Scores beurteilt wurden. Bei allen drei Scores gab es keine Unterschiede zwischen der Placebo- und der HXQ-Gruppe. Die Symptomatik hatte sich bei allen Patienten im Studienverlauf nur geringfügig verändert. Auch bei Patienten mit SS-A-Autoantikörpern, hohem IgG-Serumspiegel oder mit systemischen Symptomen war HXQ unwirksam. Möglicherweise sei der Nutzen von HXQ in offenen Studien überschätzt worden, so die Autoren. |
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