· Fachbeitrag · Tiefe Beinvenenthrombose
Kompressionsstrümpfe schützen nicht vor postthrombotischem Syndrom
20 bis 50 % aller Patienten mit tiefen Beinvenenthrombosen (TVT) entwickeln in der Folge ein postthrombotisches Syndrom (PTS). Zu den Symptomen zählen Schwellungen und Schmerzen in den Beinen bis hin zu venösen Beinulzera. Zur Prophylaxe wird vielen Patienten das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen empfohlen. Nach aktuellen Daten aus Kanada könnte jedoch darauf verzichtet werden. In der Studie bei insgesamt 410 Patienten mit erstmaliger symptomatischer proximaler TVT hatte das Tragen von Kompressionsstrümpfen keinen Einfluss auf die PTS-Rate im Verlauf von mindestens sechs Monaten. In der Verumgruppe waren 14,2 % der Patienten von einem PTS betroffen (Schmerzen und Schwellungen im Bein über mindestens einen Monat), in der Kontrollgruppe, die mit Strümpfen ohne komprimierende Wirkung versorgt worden waren, waren es 12,7 %. Auch bei sekundären Endpunkten gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Compliance war in beiden Gruppen im ersten Monat sehr gut und nahm mit der Zeit ab.
PRAXISHINWEIS | Nach einer tiefen Beinvenenthrombose sollten den Patienten nicht routinemäßig Kompressionsstrümpfe verschrieben werden, so die Autoren. |
Quelle
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses MR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 12,75 € / Monat