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  • · Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes

    Chirurgie wirksamer als Antidiabetika

    Die bariatrische Chirurgie etabliert sich immer mehr als Therapiealternative für adipöse Patienten, deren Typ-2-Diabetes sich mit Medikamenten schlecht kontrollieren lässt. Zeitgleich sind nun zwei randomisierte kontrollierte Studien publiziert worden. Beide haben adipositas-chirurgische Maßnahmen (Roux-en-Y Magenbypass, Sleeve Gastrektomie oder biliopankreatische Diversion) jeweils gegen ein medikamentöses Diabetes-Management getestet. Und: In beiden Studien erwies sich die Chirurgie als eindeutig überlegen; die überwiegende Zahl der Operierten erreichte eine Diabetes-Remission.

     

    In der ersten Studie mit 150 Teilnehmern gelang es nur bei vier von 41 Patienten, allein durch Intensivierung der antidiabetischen Therapie den HbA1c-Wert nach zwölf Monaten auf 6,0 % oder niedriger zu bringen. Dagegen betrugen nach bariatrischer Op die Raten, je nach Verfahren, 42 % bzw. 37 %. Im Schnitt erreichten die Operierten ein HbA1c von 6,4 % bzw. 6,6 %, die medikamentös Behandelten nur 7,5 % ‒ der Unterschied war hochsignifikant. Zudem war, wie zu erwarten, der Gewichtsverlust mit -29 kg bzw. -25 kg nach dem Eingriff viel ausgeprägter (-5,4 kg in der Medikamenten-Gruppe).

     

    In der zweiten Studie mit 60 Teilnehmern war der Endpunkt eine Diabetes-Remission (HbA1c < 6,5% oder Nüchternblutzucker < 100 mg/dl ohne antidiabetische Therapie) nach zwei Jahren. 75 % nach Magenbypass und sogar 95 % nach biliopankreatischer Diversion erreichten dieses Ziel, doch keiner unter Medikamenten. Interessanterweise waren weder der präoperative Body-Mass-Index noch der Gewichtsverlust Prädiktoren für den Grad der Besserung der Hyperglykämie nach der Prozedur.