· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Dicke Diabetiker haben die bessere Prognose
Adipositas und Typ-2-Diabetes sind kardiovaskuläre Risikofaktoren. Zu erwarten wäre, dass Menschen mit beiden Konditionen eine besonders schlechte Prognose haben. Doch nach aktuellen epidemiologischen Daten ist genau das Gegenteil der Fall: In einer gepoolten Analyse von fünf epidemiologischen Langzeitstudien hatten diejenigen, die zum Zeitpunkt der Diabetesdiagnose normalgewichtig waren (Body-Mass-Index 18,5 bis 24,9 kg/m²) ein doppelt so hohes Mortalitätsrisiko wie neu diagnostizierte Diabetiker, die übergewichtig bzw. adipös waren. Die Analyse erfasste nur Menschen im Alter über 40 Jahre; der Einfluss anderer Faktoren wie Blutdruck, Lipide, Bauchumfang und Rauchen war zuvor korrigiert worden.
PRAXISHINWEIS | Die Autoren warnen vor Fehlinterpretationen: Ein solches t„Adipositas-Paradoxon“ bedeute sicher nicht, dass adipösen Typ-2-Diabetikern von der Gewichtsreduktion abzuraten sei. Es sei eher wahrscheinlich, dass Personen, die trotz Normalgewicht einen Diabetes entwickeln, aufgrund ihrer genetischen Voraussetzungen per se ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko hätten. |
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