· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Intensive Lebensstiländerung bei übergewichtigen Diabetikern ohne Einfluss auf KHK-Ereignisrate
Lebensstiländerungen wie regelmäßige körperliche Aktivität und Diät werden bei Typ-2-Diabetikern in allen Leitlinien als Basis der Therapie empfohlen. Aber lohnen sich die Mühen wirklich? Eine Langzeituntersuchung über knapp zehn Jahre bei mehr als 5.100 übergewichtigen oder adipösen Typ-2-Diabetikern wirft zumindest Zweifel auf. Zwar wurde durch eine intensive Lebensstilintervention das Gewicht der untersuchten Patienten deutlich reduziert: um 8,6 % im Vergleich zu 0,7 % in der Kontrollgruppe nach einem Jahr und um 6 % versus 3,5 % bei Studienende; auch verbesserten sich die HbA1c-Werte, Fitness und alle kardiovaskulären Risikofaktoren mit Ausnahme von LDL-Cholesterin. Aber beim entscheidenden Faktor, der Häufigkeit kardialer Komplikationen, gab es keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen.
PRAXISHINWEIS | Ist der Appell zu gesunder Lebensführung bei Diabetikern weniger wichtig als gedacht? Die Studienautoren wie auch Hertzel Gerstein aus Hamilton/Kanada im Kommentar warnen davor, aus den Daten diese Konsequenz für die Praxis zu ziehen. Warum die Patienten der Interventionsgruppe trotz günstiger Beeinflussung vieler Risikofaktoren nicht auch in puncto KHK-Prävention profitierten, ist unklar. Aber es gab vielfältige günstige Effekte: Patienten der Interventionsgruppe fühlten sich besser, hatten eine höhere Lebensqualität, seltener Depressionen, seltener Retinopathien und Nierenschäden. |
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