· Fachbeitrag · Typ-2-Diabetes
Strikte Blutdruckziele ohne zusätzlichen Benefit
Die antihypertensive Therapie ist ein wichtiger Aspekt, um die Prognose von Patienten mit Typ-2-Diabetes und Hypertonie günstig zu beeinflussen, dies ist keine Frage. Aber wie intensiv muss die Blutdrucksenkung sein? Eine aktuelle Meta-Analyse bestätigt, dass die sehr intensive Therapie (Ziel < 130/80 mmHg) prognostisch kaum zusätzlichen Nutzen bringt im Vergleich zu höheren Blutdruckwerten (140-160 mmHg systolisch, 85-100 mmHg diastolisch).
Gesamtmortalität und Infarktrisiko waren bei intensiver Blutdrucksenkung jeweils nur im Trend niedriger. Lediglich das relative Schlaganfallrisiko wurde signifikant um 35 % verringert, absolut jedoch nur sehr geringfügig. Im Kommentar kritisieren Pantelis A. Sarafidis, Thessaloniki und George L. Bakris, Chicago, dass die Analyse nur fünf Studien umfasse und zwei Drittel der Patienten aus einer Studie (ACCORD-BP) stammen, in der im Standardarm Werte von im Mittel 134/70 mmHg erzielt worden sind. Aus dieser Analyse Zielwerte für die Praxis abzuleiten, halten sie nicht für gerechtfertigt und erinnern an neuere Leitlinien, die derzeit auch bei Diabetikern ein Blutdruckziel unter 140/90 mmHg empfehlen.
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