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  • 19.06.2015 · Article · Venöse Thromboembolien (VTE)

    Zweifel an der Notwendigkeit eines standardmäßigen Bridgings bei VTE-Prophylaxe

    | Vor einem invasiven Eingriff bei Patienten unter VTE-Langzeitprophylaxe mit dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin stellt sich die oft schwierige Frage, ob eine Überbrückungstherapie („Bridging“) mit niedermolekularem Heparin nötig ist oder ob Antikoagulanzien vorübergehend abgesetzt werden können. Leitlinien empfehlen den Zeitpunkt der letzten VTE als Referenzgröße für das Thromboserisiko (≤ 3 Monate = hohes, 3 – 12 Monate = mittleres, > 12 Monate = geringes Risiko). Laut retrospektiven Daten zu insgesamt knapp 1.200 Patienten unter Warfarin, bei denen Operationen anstanden, scheint in der Praxis aber eher eine Übertherapie zu bestehen – obwohl bei weniger als zwei Drittel der Hochrisiko-Patienten und nur bei rund einem Drittel der Patienten mit niedrigem bis mittleren VTE-Risiko ein Bridging erfolgt war. Im Vergleich zu Patienten, bei denen Warfarin abgesetzt wurde, war das Risiko einer relevanten Blutung innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff in der Bridging-Gruppe 17-fach höher (2,7 % versus 0,2 %). Bei der Rate von VTE-Rezidiven gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen (0 versus 3, p=0,56). |