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  • · Fachbeitrag · Adipositas

    Bariatrische Eingriffe: Gute 3-Jahres-Daten

    Bariatrische Eingriffe werden immer beliebter. Die bisherigen Ergebnisse zum Verlauf des Körpergewichts und metabolischer Parameter sind durchaus ermutigend; allerdings fehlen noch Langzeitdaten. Die von den National Institutes of Health unterstützte LABS (Longitudinal Assessment of Bariatrc Surgery)-Multicenterstudie in den USA soll diese liefern. Jetzt veröffentlichte Verlaufsdaten über drei Jahre bestätigen, dass mit den operativen Magen­eingriffen anhaltende Verbesserungen erzielt werden können.

     

    Knapp 2.500 Erwachsene mit extremem Übergewicht (BMI im Median 45,9, Körpergewicht 129 kg), 80 % davon Frauen, wurden in LABS eingeschlossen und operativ mit einem Magenbypass oder einem laparoskopisch adjustierbaren Magenband versorgt. Ein Drittel der Studienteilnehmer hatten initial Diabetes, jeweils zwei Drittel Dyslipidämie oder Hypertonie. Drei Jahre nach dem Eingriff ist der Gewichtsverlust substanziell, insbesondere in der 
Bypass-Gruppe: Ihr Körpergewicht lag 41 kg (31,5 %) unter dem Ausgangsgewicht, in der Magenband-Gruppe waren es 20 kg (16 %). Der Hauptanteil des Gewichtsverlustes wurde im ersten Jahr nach den Eingriffen erzielt. Von den diabetischen Patienten waren nach drei Jahren 68 % bzw. 29 % zumindest teilweise in Remission. Fettstoffwechselstörungen waren bei 62 % bzw. 27 % der Betroffenen verschwunden, ein Hypertonus bei 38 % bzw. 17 %.

     

    In einer separaten Analyse bei 106 Frauen wurden nach der Operation auch positive Veränderungen der sexuellen Funktion, der Spiegel von Sexualhormonen sowie der Lebensqualität belegt. Diese Veränderungen zeigten sich bereits im ersten Jahr nach dem Eingriff und hatten auch im zweiten postoperativen Jahr Bestand. Im Rahmen von LABS sind auch erste bariatrische Eingriffe bei 242 stark adipösen Jugendlichen im Alter von bis zu 19 Jahren vorgenommen worden. Die Komplikationsraten waren hier etwas höher als die bei Erwachsenen beschriebenen Raten (8 % größere, 15 % kleinere Komplikationen). Gehäuft waren Korrekturen nach Bypass-Operationen nötig.

     

    PRAXISHINWEIS |  Längere Nachbeobachtungen zum Verlauf nach bariatrischen Operationen sind immer noch notwendig, schreiben Wissenschaftler der Universität von Minnesota im Begleiteditorial zu den neuen Daten. Nicht alle 
Patienten sprechen optimal auf diese Eingriffe an, betonen sie. Eine Herausforderung sei es, ein gutes Ansprechen bereits vorab vorhersagen zu können.

     

    Quellen

    • Courcoulas A et al.: Weight Change and Health Outcomes at 3 Years After Bariatric Surgery Among Individuals With Severe Obesity. JAMA 2013, published online November 4
    • Sarwer D et al.: Changes in Sexual Functioning and Sex Hormone Levels in Women Following Bariatric Surgery. JAMA Surg 2013, published online November 04
    • Inge T et al.: Perioperative Outcomes of Adolescents Undergoing Bariatric Surgery The Teen‒Longitudinal Assessment of Bariatric Surgery. JAMA Pediatr 2013, published 
online November 04

     

    Volltexte

    Quelle: Ausgabe 12 / 2013 | Seite 6 | ID 42375106