19.03.2015 · Article · Epidemiologie
Effekt einer präventiven Wirkung moderaten Alkoholkonsums möglicherweise überschätzt
| Britische Forscher stellen den gesundheitlichen Nutzen eines moderaten Alkoholkonsums anhand neuer Daten infrage, vor allem das Ausmaß der oft berichteten präventiven Wirkung. Den beiden Erhebungen mit über 18.000 bzw. 34.000 Teilnehmern zufolge geht der Effekt eines moderaten Alkoholkonsums bei Berücksichtigung von persönlichen, sozioökonomischen und Lebensstilfaktoren zum großen Teil verloren. Die Autoren kritisieren auch einen häufigen Bias in früheren Studien zum Alkoholkonsum: Zwischen echten Abstinenzlern und Ex-Konsumenten werde nicht differenziert, was die Ergebnisse verfälscht. In den eigenen Analysen, die alle genannten Faktoren berücksichtigen, wurde ein signifikanter protektiver Effekt eines regelmäßigen Alkoholkonsums (im Vergleich zu Nicht-Trinkern) nur bei jüngeren Männern (50 – 64 Jahre) und älteren Frauen (≥ 65 Jahre) gefunden. Überraschend war, dass bei Männern vor allem ein recht hoher Alkoholkonsum von durchschnittlich 15 – 20 Einheiten pro Woche mit einer Verringerung der Mortalität um 50 %verknüpft war. (Empfohlen werden maximal elf Einheiten pro Woche). Bei Frauen wurde bei einer Dosis bis zehn Einheiten pro Woche eine günstige Wirkung beobachtet, aber der Effekt war deutlich geringer als bei Männern (Risikoreduktion rund 20 %). Im Vergleich zu Gelegenheitstrinkern profitierten regelmäßige Alkoholkonsumenten nicht. |
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