· Fachbeitrag · Epidemiologie
Kälte und Luftschadstoffe erhöhen Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
„Umwelt und Herz“ waren ein Fokusthema beim diesjährigen Europäischen Kardiologenkongress in London. Unter anderem wurden neue Daten zum Zusammenhang zwischen Klima sowie Luftschadstoffen und der Rate zerebrovaskulärer Ereignisse vorgestellt. Beide Faktoren haben einen großen Einfluss. Nach dem Ergebnis einer taiwanesischen Studie bei fast 290.000 Patienten mit neu diagnostiziertem Vorhofflimmern steigt das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls mit abnehmenden Tagestemperaturen. Im Vergleich zu den Sommermonaten war die Schlaganfallrate bei den Studienteilnehmern im Frühjahr um 10 % und im Winter um fast 20 % erhöht. In einer kanadischen Studie im Raum Winnipeg zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang der ST-Hebungs-Infarktraten mit den Tageshöchsttemperaturen. Pro Abnahme der maximalen Tagestemperaturen um 10 Grad Celsius, stieg das STEMI-Risiko um 7 %.
Luftschadstoffe, insbesondere Stickoxide, korrelierten in einer belgischen Studie ebenfalls mit dem STEMI-Risiko. Pro Anstieg der NO2-Partikel um 10 µg/m3, erhöhte sich das Infarktrisiko um 5 %. Auch die Belastung mit Feinstaubpartikeln korrelierte mit dem STEMI-Risiko. Der Zusammenhang zeigte sich aber nur bei Männern. In einer polnischen Studie verschlechterte sich die Kurzzeitprognose von Patienten mit NSTEMI und instabiler Angina mit steigender Belastung an Luftschadstoffen.
Quelle
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