· Fachbeitrag · Epidemiologie
Mit zunehmender Körpergröße seltener KHK und Diabetes, aber häufiger Krebs
Das Überangebot an hochkalorischer Nahrung in reichen Industrienationen ist nicht nur der Grund für die zunehmende Ausbreitung von Übergewicht, sondern erklärt vermutlich auch die stetige Zunahme der Körpergröße von Generation zu Generation. Dieser Ansicht sind jedenfalls Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und der Harvard School of Public Health in Boston/Massachusetts. Sie erläutern in einem Übersichtsartikel die Auswirkungen der zunehmenden Körpergröße auf die Gesundheit. Bisherige Studien belegen anschaulich, dass große Menschen im Vergleich zu kleinen Menschen ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes haben, aber ein erhöhtes Risiko für Krebs. Pro Zunahme der Körpergröße um 6,5 cm sinkt die kardiovaskuläre Mortalität um 6 % und steigt die Krebsmortalität um 4 %. Auslöser der Größenzunahme und der gesundheitlichen Folgen sind nach Ansicht der Autoren Insulin- und Insulin-like growth factor (IGF)-abhängige Stoffwechselwege, die durch ein Überangebot an Nahrung während der Kindesentwicklung aktiviert werden, insbesondere durch reichhaltige Zufuhr von Milchprodukten und tierischen Proteinen.
PRAXISHINWEIS | Ärzte sollten für die unterschiedlichen Krankheitsrisiken großer und kleiner Menschen sensibilisiert sein, schreiben die Autoren. Sie raten auch zur Vorbeugung von Überernährung in Schwangerschaft und Kindheit. |
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