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  • 08.06.2016 · Fachbeitrag · Körpergewicht

    Körperfett prognostisch relevanter als hoher BMI

    | Patienten mit Untergewicht (Body-Mass-Index < 18,5 kg/m2) sterben früher. Das ist in Studien gut belegt. Weniger klar ist allerdings der Zusammenhang zwischen Übergewicht (BMI ≥ 25) und der Lebenserwartung. In vielen Studien bei Patienten mit chronischen Erkrankungen hatten Übergewichtige eine höhere Lebenserwartung als Normalgewichtige. Kanadische Wissenschaftler ziehen jetzt nach einer Studie bei knapp 50.000 Frauen und 5.000 Männern den Schluss, dass der Körperfettgehalt die heterogenen Ergebnisse beim BMI erklären könnte. In der Studie waren sowohl ein niedriger BMI als auch ein hoher Körperfettgehalt unabhängige Prädiktoren einer erhöhten Mortalität. Im Schnitt waren die Studienteilnehmer, die zu Knochendichtemessungen überwiesen worden waren, zu Beginn 63 – 65 Jahre alt, der BMI betrug im Mittel 27, der Körperfettanteil 32 % bei Frauen und 30 % bei Männern. Ein niedriger BMI war bei Frauen im Verlauf von im Median knapp sieben Jahren mit einem um 44 % (Quintile 1) bzw. 12 % (Quintile 2) erhöhten Sterberisiko verbunden, ein hoher Körperfettanteil (Quintile 5) mit einer Risikoerhöhung um 19 %. Beim Fünftel der Männern mit dem niedrigsten BMI war die Sterblichkeit um 45 %, bei jenem mit dem höchsten Körperfett sogar um 59 % erhöht. Die Beobachtungszeit betrug bei Männern im Median 4,5 Jahre. |