· Fachbeitrag · Körpergewicht
Obesity-Paradox in Perfektion: niedrigste Mortalität bei BMI von 27
Das sogenannte Obesity-Paradox, das heißt die in Studien oft beobachtete bessere Prognose von Übergewichtigen im Vergleich zu Normalgewichtigen, sorgt regelmäßig für Kontroversen. Jetzt liefern dänische Wissenschaftler mit Daten zu mehr als 100.000 Personen aus drei Studienkohorten mit Einschluss in den Zeiträumen 1976 ‒ 1978, 1991 ‒ 1994 und 2003 ‒ 2013 geradezu einen Paukenschlag: Der optimale Body-Mass-Index (BMI) in Bezug auf ein langes Leben hat in dieser Zeitspanne um 3,3 Punkte zugenommen: von 23,7 über 24,6 auf 27. Von Übergewicht spricht man nach derzeitiger Definition bekanntlich bei einem BMI ≥ 25 an. Bei Personen mit einem BMI unterhalb des optimalen Wertes stieg die Mortalität wieder an, schreiben die Autoren. Dies galt für die Gesamt- und kardiovaskuläre Mortalität und alle weiteren Sterbeursachen mit Ausnahme von Krebs gleichermaßen. Während bei Ende der 70er Jahre eingeschlossenen Personen ein BMI ≥ 30 noch mit einer um rund 30 % erhöhten Gesamtsterblichkeit im Vergleich zu Normalgewichtigen erhöht war, waren bei den zuletzt eingeschlossenen Personen keine Unterschiede mehr zu beobachten. Von allen Studienteilnehmern lagen Daten bis November 2014 vor.
PRAXISHINWEIS | Diese Daten sollten sicher nicht als Freibrief missverstanden werden, dass Übergewicht gesundheitlich keine Rolle spielt, betont Studienleiter Børge G. Nordestgaard in einer Pressemitteilung der Universität Kopenhagen. Jedoch sollte darüber nachgedacht werden, die Kategorien für Übergewicht neu zu definieren. |
Quelle
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