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  • · Fachbeitrag · Lebensstil

    Obesity Paradox: Übergewichtige leben länger und sterben nach Schlaganfall seltener

    Der scheinbare Widerspruch, dass Übergewicht in puncto Lebenserwartung bei vielen chronischen Erkrankungen von Vorteil ist ‒ auch Obesity Paradox genannt ‒ bestätigt sich in immer mehr Untersuchungen. Nach entsprechenden Daten bei Diabetikern und Patienten mit Herzinsuffizienz ist der Zusammenhang nun auch bei Schlaganfall-Patienten nachgewiesen worden. US-Forscher kommen nach einer Meta-Analyse der Daten von 97 Studien mit insgesamt fast drei Millionen Teilnehmern sogar zum generellen Schluss: Personen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 25 leben länger. Andere Experten bezweifeln dies allerdings.

     

    In der deutschen Schlaganfallstudie wurden Daten von 1.520 Patienten mit akutem Schlaganfall oder transitorischen ischämischen Attacken ausgewertet. Je höher der BMI der Patienten war, desto geringer war ihre Mortalität. Adipöse Patienten (BMI > 30 kg/m2) hatten unter Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren im Verlauf von 30 Monaten eine um 30 % geringere Sterblichkeit als Normalgewichtige (BMI 18,5 bis <25). Bei Übergewichtigen (BMI<30) war die Mortalität um 14 % verringert. Auch starke körperliche Behinderungen und erneute Schlaganfälle waren bei Übergewichtigen seltener. Die höchste Mortalität hatten untergewichtige Schlaganfall-Patienten.

     

    Laut Daten der Meta-Analyse ist die Gesamtsterblichkeit von Übergewichtigen um 6 % niedriger als die von normalgewichtigen Menschen. Die Mortalität war sogar bei Personen mit Grad I-Adipositas zumindest tendenziell verringert und stieg erst ab einer Grad II-Adipositas (BMI ≥ 35) deutlich an (Hazard ratio 1,3). Die Ergebnisse änderten sich auch nicht, wenn bei der Analyse nur Studien mit hoher Qualität berücksichtigt wurden. Kommentatoren der Meta-Analyse kritisieren allerdings methodische Mängel.