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  • · Fachbeitrag · Mammakarzinom

    Cochrane-Review: Häufig falsch positive Befunde durch Mammografie

    | Der Nutzen des Mammografie-Screenings zur Früherkennung des Mammakarzinoms ist weiter unklar. Das belegt ein dänischer Cochrane-Review |

     

    Der Review schloss sieben Studien mit 600.000 Frauen im Alter von 39 bis 74 Jahren ein, die nach dem Zufallsprinzip auf zwei Gruppen verteilt wurden. Bei einer Gruppe wurden Screening-Mammographien vorgenommen, bei der anderen nicht. Die Studien, welche die verlässlichsten Informationen lieferten, zeigten, dass das Screening die Sterblichkeitsrate von Brustkrebs nicht vermindert. Studien, welche potenziell ein höheres Risiko für systematische Fehler (Bias) hatten (also weniger sorgfältig durchgeführt wurden), zeigten, dass das Screening die Sterblichkeit durch Brustkrebs verminderte. Jedoch führt das Screening bei manchen Frauen zu einer Krebsdiagnose, obwohl ihr Krebs nicht zu Tod oder Krankheit geführt hätte. Zurzeit ist noch nicht möglich zu sagen, welche Frauen dies sind, und deswegen ist es wahrscheinlich, dass ihnen unnötigerweise Brüste oder Knoten entfernt werden oder sie eine Strahlentherapie erhalten. Angenommen durch das Screening wird die Sterblichkeit von Brustkrebs nach 13 Jahren Nachbeobachtung um 15 % reduziert und die Wahrscheinlichkeit von Überdiagnose und Überbehandlung liegt bei 30 %, dann heisst das, dass auf 2000 Frauen, die über einen Zeitraum von 10 Jahren zum Screening eingeladen werden, ein Tod durch Brustkrebs verhindert wird und 10 gesunde Frauen, die ohne Screening keine Diagnose erhalten hätten, unnötigerweise behandelt werden. Darüber hinaus erfahren mehr als 200 Frauen eine beträchtliche psychologische Belastung mit Angstzuständen und Ungewissheit über Jahre hinweg, weil sie eine falsch positive Diagnose erhalten haben.

     

    Quelle