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  • 08.04.2016 · Fachbeitrag · Akute Atemwegserkrankungen

    Fusafunginhaltige Erkältungssprays vor dem Aus

    | Der Ausschuss für Risikobewertung (PRAC) der europäischen Zulassungsbehörde EMA empfiehlt nach Abschluss der Nutzen-Risiko-Bewertung von Fusafungin-haltigen Arzneimitteln, die Zulassung der Mittel zurückzunehmen. Vor allem aufgrund schwerwiegender allergischer Reaktionen, insbesondere Bronchospasmen, wurde das Nutzen-Risiko-Verhältnis als ungünstig eingestuft. Diese Reaktionen sind zwar selten, sie können jedoch lebensbedrohlich sein und es ließen sich keine Maßnahmen identifizieren, um das Risiko zu reduzieren. Die Evidenz für einen Nutzen des Antibiotikums aus dem Pilz Fusarium lateritium wurde als schwach eingeschätzt. Zudem konnte man nicht ausschließen, dass die Anwendung die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen fördert. Nasen- oder Mundsprays mit Fusafungin (in Deutschland: Locabiosol®) sind zur unterstützenden kurzzeitigen topischen antientzündlichen und antibakteriellen Therapie bei akuten Infektionen der oberen Luftwege wie Sinusitis, Rhinitis, Rhinopharyngitis, Tonsillitis, Laryngitis und Tracheitis zugelassen. Die Empfehlung des PRAC stellt ein wichtiges Zwischenergebnis dar, ist aber noch nicht rechtskräftig, betont das BfArM. Das Institut empfiehlt Patienten, die diese Arzneimittel anwenden, mit den behandelnden Ärzten und Apothekern zu erörtern, ob die Behandlung fortgesetzt werden soll. |