08.07.2016 · Fachbeitrag · Antidepressiva-Therapie
Antidepressiva in Kanada immer häufiger wegen anderer Störungen als Depressionen verschrieben
| Die Diagnose einer Depression bzw. Verordnung von Antidepressiva wird in einigen Studien zur Charakterisierung depressiver Studienteilnehmer herangezogen. Jedoch ist der Rückschluss von einer Antidepressiva-Therapie auf eine vorliegende Depression offenbar heute kaum noch zulässig. In einer kanadischen Studie wurden in zwei Großstädten mehr als 100.000 Antibiotikaverordnungen für knapp 20.000 Patienten genauer untersucht. Nur 55 % der Verordnungen erfolgten tatsächlich wegen Depressionen, die übrigen zur Behandlung anderer Störungen. Am häufigsten handelte es sich dabei um Angststörungen (19 %) und Schlafstörungen (10 %), außerdem Schmerzen (6 %) und Panikstörungen (4 %). Bei zwei Dritteln dieser Verordnungen wurde das Antidepressivum off-label verordnet, schreiben die Autoren. |
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