· Fachbeitrag · Diabetestherapie
Zwei neue Pankreaskarzinom-Fälle unter Exenatid
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat im Jahr 2008 auf Fälle von Pankreatitiden im Zusammenhang mit der Anwendung von Exenatid aufmerksam gemacht, einem Inkretinmimetikum, das bei unzureichend eingestellten Typ-2-Diabetikern in Kombination mit Metformin, Sulfonylharnstoffen oder einem Glitazon zugelassen ist. Jetzt wurden der AkdÄ zwei Fälle von Pankreaskarzinomen unter Therapie mit Exenatid gemeldet.
Bei der 63-jährigen Frau und dem 49-jährigen Mann wurde das Karzinom jeweils nach einjähriger Therapie mit dem GLP-1-Analogon diagnostiziert. Insgesamt liegen inzwischen elf Meldungen von Pankreaskarzinomen im Zusammenhang mit der Gabe von Exenatid vor. Laut AkdÄ kann dies als Hinweis auf ein Sicherheitsproblem gesehen werden, ist aber noch kein Beleg für eine Erhöhung des Pankreaskarzinom-Risikos durch Exenatid. Möglicherweise werden diese Karzinome häufiger als andere frühzeitig entdeckt, weil Pankreatitiden als unerwünschte Arzneimittelwirkung von Exenatid bekannt sind.
Quelle
- Mitteilung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft vom 13. Mai 2011
Volltext
www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/Bekanntgaben/Archiv/2011/20110513.html