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  • · Article · Epidemiologie

    Langzeiteinnahme von Benzodiazepinen mit Morbus Alzheimer assoziiert

    Der häufige Einsatz von Benzodiazepinen bei älteren Patienten, etwa zur Therapie von Angststörungen, Depressionen oder Schlaflosigkeit, wird häufig kritisiert. Ein Grund dafür sind Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten. Französische und kanadische Wissenschaftler haben nun in einer Fall-Kontroll-Studie bei rund 1.800 Alzheimer-Patienten und mehr als 7.000 Kontrollpersonen ab 66 Jahren aus der Region Quebec sogar einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Benzodiazepinen und einem erhöhten Alzheimer-Risiko festgestellt. Die Einnahme von Benzodiazepinen und die kumulativen Tagesdosen wurden über einen Zeitraum von fünf Jahren vor Diagnose der Alzheimer-Erkrankung bis maximal fünf Jahre später erfasst. Jeder Einsatz von Benzodiazepinen korrelierte, unabhängig von der Indikation, mit einem um 50 % erhöhten Alzheimer-Risiko. Die genauere Datenanalyse zeigte, dass die Assoziation nicht für eine Kurzzeiteinnahme der Substanzen von höchstens drei Monaten galt. Bei Personen, die Benzodiazepine über 90 bis 180 Tage eingenommen hatten, war das Risiko um 30 %, bei noch längerer Therapiedauer um rund 80 % erhöht. Bei Einnahme von länger wirksamen Substanzen war das Alzheimer-Risiko höher als bei kurz wirksamen Substanzen.

     

    PRAXISHINWEIS | Unabhängig von den neuen Daten ‒ ein kausaler Zusammenhang zwischen Benzodiazepinen und Morbus Alzheimer ist nicht bewiesen s‒ sollte ein längerfristiger Einsatz von Benzodiazepinen bei älteren Patienten möglichst vermieden werden, betonen Autoren und Studienkommentatoren gleichermaßen.

     

    Quelle