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  • · Fachbeitrag · Geriatrie

    Sturzrisiko von Senioren mit Hypertonie unter Thiazid offenbar besonders gering

    Diuretika sind wegen ungünstiger metabolischer Wirkungen nicht sehr beliebt. In Bezug auf den Knochenstoffwechsel insbesondere von Senioren scheinen Thiaziddiuretika wie Chlorthalidon aber im Vergleich zu anderen Antihypertensiva Vorteile zu bieten. In der randomisierten US-amerikanischen ALLHAT-Studie mit insgesamt rund 22.000 Teilnehmern, im Mittel 70 Jahre alt, war das Hüft- und Beckenfrakturrisiko von Patienten unter Chlorthalidon (12,5‒25 mg täglich) signifikant um rund 20 % geringer (p=0,04) als bei einer Therapie mit dem ACE-Hemmer Lisinopril (10‒40 mg täglich) oder dem Kalzium-Antagonisten Amlodipin (2,5‒10 mg täglich). Die Beobachtungszeit betrug durchschnittlich knapp fünf Jahre. Wurden die Gruppen einzeln betrachtet, zeigte sich das verringerte Frakturrisiko unter Chlorthalidon sowohl im Vergleich zu Lisinopril als auch zu Amlodipin, aber nur die Risikoreduktion vs. Lisinopril war signifikant (HR 0,75, p=0,04). In einer Extensionsphase der Studie über weitere fünf Jahre bei insgesamt mehr als 16.000 Patienten blieb die Reduktion des Frakturrisikos unter Chlorthalidon im Vergleich zu Lisinopril oder Amlodipin (HR 0,87, p=0,10) nur noch tendenziell erhalten.

     

    PRAXISHINWEIS | Der Zusammenhang zwischen antihypertensiver Therapie und Frakturrisiko ist komplex, wird im Studienkommentar betont. Thiaziddiuretika scheinen günstige metabolische Knocheneffekte zu haben, aber andere Antihypertensiva seien vermutlich nicht ungünstiger als Placebo.

     

    Quelle