· Fachbeitrag · Nocebo-Effekt
Ist die Erwartungshaltung verantwortlich für Muskelschmerzen bei Einnahme von Statinen?
| Die Rate an Muskelproblemen unter Atorvastatin-Behandlung war im ASCOT-LLA Trial 40 Prozent höher als unter Placebobehandlung - aber erst als die Verblindung aufgehoben wurde. |
Wie viele Nebenwirkungen sind dem Nocebo-Effekt geschuldet und wie viele gehen tatsächlich auf das Konto des Wirkstoffs? Eine (von der Pharmafirma Pfizer mit-gesponserte) randomisierte Studie zeigt für den Cholesterinsenker Atorvastatin einen bemerkenswerten Anstieg an Muskelschmerzen ab dem Zeitpunkt, als die Studienteilnehmer wussten, welches Medikament sie einnahmen. Die als ASCOT-LLA bekannte Studie war zunächst für die mediane Dauer von etwa drei Jahren doppelt verblindet. In dieser Zeit waren die Muskel-assoziierten Nebenwirkungen in der Verumgruppe und im Placebo-Arm gleich häufig (2,03 versus 2,0 %/Jahr). In der anschließenden, nicht mehr verblindeten und nicht mehr randomisierten rund zweijährigen Verlängerungsphase unterschied sich diese Rate signifikant (1,26 versus 1,0 %/Jahr.) Möglich wäre allerdings auch, dass die Teilnehmer ab der Ent-Blindung häufiger von den Muskelproblemen berichteten als vorher.
Quelle
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