· Fachbeitrag · NSAR-Therapie
Anwendungsbeschränkungen von Diclofenac
Das Pharmakovigilanz-Komitee der europäischen Zulassungsbehörde EMA hat die Risiken des nicht-steroidalen Antirheumatikums Diclofenac neu bewertet. Zwar wird Diclofenac, eines der am häufigsten eingesetzten Medikamente überhaupt, nach wie vor ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis attestiert. Aber die Erhöhung des kardiovaskulären Risikos unter systemischem Diclofenac ist nach dem Urteil der Behörde höher als bei anderen traditionellen NSAR und entspreche etwa dem Risiko bei Einnahme selektiver Cox-2-Hemmstoffe. Vorsicht sei insbesondere bei hochdosierter Therapie (> 150 mg täglich) und langfristiger Einnahme geboten.
Diclofenac ist jetzt bei Patienten mit manifester Herzinsuffizienz, mit ischämischer Herzerkrankung, pAVK und zerebrovaskulären Erkrankungen kontraindiziert. Bei Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie, Dyslipidämie und Diabetes sollte das Schmerzmittel nur nach sorgfältiger Risikoabschätzung eingesetzt werden. Das kardiovaskuläre Risiko unter Diclofenac wird insgesamt als gering eingeschätzt und hängt von den Vorerkrankungen der Patienten ab. Bei Patienten mit mittelgradigem Risiko sei unter Diclofenac pro 1.000 Behandelten mit etwa drei zusätzlichen Herzinfarkten zu rechnen.
Quellen
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