· Fachbeitrag · Nuklearmedizin
Erhöhtes Risiko für Hirntumoren bei interventionell tätigen Kardiologen?
Wissenschaftler aus Israel und Paris berichten über vier bisher unveröffentlichte Fälle von Hirntumoren in der linken Hemispäre bei interventionell tätigen Kardiologen. In einer Literaturanalyse fanden sie fünf weitere Berichte zu Hirntumoren bei interventionell tätigen Ärzten, zwei Kardiologen und drei Radiologen. Es handelte sich um Glioblastome, Meningiome, Neurinome und Oligodendrogliome. Alle Betroffenen hatten 14 bis 32 Jahre im Katheterlabor gearbeitet und waren dadurch chronisch ionisierender Strahlung in niedriger Dosis ausgesetzt. Ob diese Exposition das Auftreten der Hirntumore tatsächlich verursachte, sei unklar, betonen die Autoren. Das Risiko sei angesichts der geringen Zahl interventionell tätiger Ärzte und der Seltenheit der Tumoren schwer zu beurteilen. Für den möglichen Einfluss der Strahlenexposition spricht allerdings, dass sechs der Hirntumore nachweislich auf der linken Hirnseite lokalisiert waren, die bei Ärzten im Katheterlabor üblicherweise mehr ionisierender Strahlung ausgesetzt ist als die rechte Hirnhälfte. Bei drei Betroffenen war die Lokalisation der Hirntumore unklar.
Quelle
- Roguin A, Goldstein J, Bar O: Brain tumours among interventional cardiologists: a cause for alarm? Report of four new cases from two cities and a review of the literature. EuroIntervention 2012; 7(9): 1081-1086
Abstract