· Fachbeitrag · Psychotropika
Fall-Kontroll-Studie:Vermehrt Autounfälle unter Psychotropika
Wissenschaftler aus Taiwan haben in einer großen Fall-Kontroll-Studie neue Hinweise für ein deutlich erhöhtes Risiko von Autounfällen bei Personen unter Psychotropikatherapie dokumentiert. Nicht nur Benzodiazepine (kurz oder lang wirksam, angstlösende und schlaffördernde Substanzen), sondern auch Antidepressiva (SSRI und Trizyklika) und sogenannte Z-Substanzen (die Schlafmittel Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon) erhöhen danach das Risiko mit dem Auto zu verunglücken um 40 % bis 75 %. Die Risikoerhöhungen wurden nicht nur bei Einnahme der Substanzen am gleichen Tag, sondern auch innerhalb der letzten Woche und sogar des letzten Monats festgestellt. Auch signifikante dosisabhängige Effekte wurden belegt. Keinen Einfluss auf das Verkehrsunfallrisiko hatten hingegen Neuroleptika ‒ weder atypische noch typische.
Bei der Studie wurden Daten von rund 5.200 Personen, die in den Jahren 2000 bis 2009 einen Verkehrsunfall mit einem motor-betriebenen Gefährt hatten, mit denen von mehr als 30.000 Kontrollpersonen verglichen. Die Autoren betonen, dass Patienten an das erhöhte Risiko eines Verkehrsunfalls unter Psychotropikatherapie unbedingt erinnert werden sollten.
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