Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Schmerztherapie

    AkdÄ warnt erneut vor unkritischer Anwendung von Fentanylpflastern

    Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft warnt erneut vor einer unkritischen Anwendung von Fentanylpflastern. Indiziert seien sie vor allem bei Dauerschmerzen (mittelgradig bis schwer) und stabilem und gleichmäßigem Opioidbedarf, insbesondere bei Patienten, die keine oralen Schmerzmittel einnehmen könnten.

     

    Laut einer Versorgungsstudie des Bremer Instituts für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) an etwa 35.000 Patienten im Zeitraum 2004 bis 2006 werden Fentanylpflaster sehr frühzeitig eingesetzt: 85 % der Erstanwender waren opioidnaiv, bei mehr als 25 % von ihnen war es sogar das erste Analgetikum, das überhaupt verordnet worden war. Der hohe Anteil von einmaligen Verordnungen (bei etwa der Hälfte der Patienten) spricht zudem dafür, dass sie ‒ trotz Kontraindikation ‒ auch bei akuten Schmerzen angewendet werden. Die zum Teil hohen Dosierungen, die bei opioidnaiven Patienten eingesetzt worden waren (über 70 % erhielten Pflaster mit einer Abgaberate von mehr als 12 µg/h, der niedrigsten verfügbaren Dosierung), gehen zudem mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen einher. Im deutschen Spontanmeldesystem liegen Berichte zu Überdosierungen durch Fentanylpflaster mit zum Teil schwerwiegenden Folgen vor. Darüber hinaus wurden unerwünschte Reaktionen gemeldet, die auf eine Überdosierung hindeuten könnten, wie Bewusstseinsstörungen, Somnolenz oder Atemdepression.

     

    Quelle