· Fachbeitrag · Vorhofflimmern
Hinweise auf Lungentoxizität von Dronedaron
Möglicherweise ist nicht nur das Antiarrhythmikum Amiodaron lungentoxisch, sondern auch Dronedaron. Ärzte aus Hongkong berichten über zwei Patienten mit Vorhofflimmern, bei denen es nach einem Wechsel der Therapie von Amiodaron zu Dronedaron zu einer Bronchiolitis obliterans mit organisierender Pneumonie (BOOP) gekommen ist. Diese Lungenerkrankung ist bei Amiodaron-Patienten beschrieben. Bei beiden Patienten waren mikrobiologische Untersuchungen zur Klärung der Ursache der progressiven Dyspnoe negativ gewesen. Bei dem 83-jährigen männlichen Patienten war es bereits nach kurzzeitiger Dronedaron-Therapie über vier Tage zu Lungenbeschwerden gekommen, so dass auch die Vortherapie mit Amiodaron der Auslöser gewesen sein könnte, räumen die Wissenschaftler ein. Die 72-jährige Patientin war allerdings bereits neun Monate mit Dronedaron behandelt worden, bevor Beschwerden auftraten. Die Autoren empfehlen aufgrund ihrer Beobachtungen ein serielles Röntgenthoraxmonitoring bei Dronedaron-Patienten, insbesondere bei denjenigen mit einer Amiodaron-Vortherapie.
Quelle
- Siu C-W et al.: Fatal Lung Toxic Effects Related to Dronedarone Use. Arch Intern Med 2012; 172(6): 516-517
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