· Fachbeitrag · ADHS
Keine Hinweise auf vermehrte kardiovaskuläre Komplikationen unter Psychostimulanzien
Fast 5% der Kinder und Jugendlichen zwischen 4 und 17 Jahren in den USA (Stand: 2007) werden aufgrund eines Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) mit Psychostimulanzien behandelt. Nebenwirkungen wie ein Anstieg des Blutdrucks (1-4 mmHg) und der Herzrate (1-8 Schläge pro Minute) sowie vereinzelte Fallberichte von plötzlichem Herztod bei diesen jungen Patienten, haben zu einer Diskussion über ein möglicherweise erhöhtes Risiko kardiovaskulärer Komplikationen unter Amphetaminen, Atomoxetin (selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und Methylphenidat geführt.
US-Wissenschaftler haben jetzt in einer Industrie-gesponserten großen Fall-Kontroll-Studie keine Hinweise für diese These gefunden. Verglichen wurde die Zahl schwerer vaskulärer Komplikationen bei mehr als 240.000 Kindern und Jugendlichen, die mit Psychostimulanzien behandelt und über im Median 135 Tage beobachtet wurden, mit der Komplikationsrate bei Kontrollkindern. Es wurden während der Expositionszeit keine vermehrten Schlaganfälle, Herzinfarkte, Arrhythmien oder plötzlichen Herztod-Fälle festgestellt.
Quelle
- Hennessy S et al.: Cardiovascular Events and Death in Children Exposed and Unexposed to ADHD agents. Pediatrics 2011;127(6): 1102-1110
Volltext
pediatrics.aappublications.org/content/127/6/1102.full.pdf+html