· Fachbeitrag · Allergie
Empfehlungen zur Diagnose einer Medikamentenallergie
Etwa 5 % der Eltern geben bei der Vorstellung ihres Kindes in deutschen Notfallambulanzen an, dass ihr Kind an einer Medikamentenallergie leide. Dadurch kann die Wahl eines Arzneimittels eingeschränkt sein. „Nicht selten müssen in solchen Fällen weniger gängige, potenziell nebenwirkungsträchtigere Alternativpräparate eingesetzt werden“, berichtet Dr. Lars Lange aus Bonn in einer Pressemitteilung der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Lange ist einer der Autoren einer neuen S2K-Leitlinie zur Diagnose einer Medikamentenallergie, die dermatologische und allergologische Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt haben. Sie soll die hohe Rate von Überdiagnosen verringern helfen. „Bei maximal 10 % der untersuchten Kinder mit vermuteter Medikamentenallergie wird tatsächlich eine Allergie nachgewiesen“, so Dr. Hagen Ott aus Hamburg, GPA. Neben allergologischen Hauttests und Blutuntersuchungen werden zur Diagnosestellung auch Provokationstests mit dem angeschuldigten Arzneimittel unter ärztlicher Überwachung empfohlen. Tritt keine Reaktion auf, kann der Patient das Arzneimittel künftig wieder einnehmen.
Quelle
- Brockow K et al.: S2K-Guideline for the diagnosis of drug hypersensitivity reactions. Allergo J Int. 2015; 24(3): 94‒105
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