· Fachbeitrag · Alzheimer-Demenz
Wäre rund die Hälfte aller Alzheimer-Erkrankungen vermeidbar?
Rund 34 Millionen Menschen weltweit haben Morbus Alzheimer und die Zahl der Betroffenen wird sich laut Schätzungen in den nächsten 40 Jahren verdreifachen. Möglichkeiten zur Prävention wären daher von hohem medizinischen wie auch gesundheitspolitischen Wert. US-Wissenschaftler haben jetzt nach einem Literaturreview die These aufgestellt, dass sich durch Modifikation von sieben potentiellen Risikofaktoren für die Alzheimer-Erkrankung die Zahl der Erkrankungen halbieren ließe.
Diese Risikofaktoren sind, in der Reihenfolge gelistet nach ihrer Bedeutung in den USA: körperliche Inaktivität, Depressionen, Rauchen, Hypertonie und Übergewicht im mittleren Alter, geringer Bildungsstand und Diabetes. Nach Einschätzung der US-Forscher sind diese Risikofaktoren für 2,9 Millionen Alzheimer-Erkrankungen in den USA (54%) und für 17,2 Millionen Erkrankungen weltweit (51%) verantwortlich. Eine Reduktion der Häufigkeit aller sieben Risikofaktoren um 10%-25% könnte der Modellrechnung zufolge 184.000-492.000 Alzheimer-Erkrankungen in den USA und 1,1 bis 3 Millionen Alzheimer-Erkrankungen weltweit verhindern.
Quelle
- Barnes D, Yaffe K et al.: The projected effect of risk factor reduction on Alzheimer‘s disease prevalence. The Lancet Neurology 2011; 10(9): 819-828