25.06.2012 · Fachbeitrag · Bipolare Störungen

Ketamin i.v. verringert bipolare Depression innerhalb einer Stunde

Für Patienten mit bipolarer Depression gibt es bisher keine Medikamente, die rasch Depressionen und Selbstmordgedanken lindern. Eine neue vielversprechende Option, die schnelle Hilfe verspricht, könnte eine einmalige Infusion des NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptor-Antagonisten Ketamin sein.

Ein Team von US-Wissenschaftlern des National Institute of Mental Health hat erste positive Erfahrungen mit Ketamin bei Patienten mit therapieresistenter bipolarer Depression in einer randomisierten Placebo-kontrollierten Studie bei 15 Patienten bestätigen können. Die Studienteilnehmer hatten trotz Basistherapie mit Lithium oder Valproat eine bipolare Depression Grad I oder II. Zweimal im Abstand von zwei Wochen erhielten die Patienten i.v. Ketamin oder Placebo. 80 % der Patienten sprachen auf Ketamin rasch an (vs. 0 % Placebo). Die depressiven Symptome verringerten sich innerhalb von 40 Minuten und blieben über drei Tage auf stabil niedrigem Niveau. Auch Selbstmordgedanken verringerten sich deutlich. Häufigste Nebenwirkungen von Ketamin waren dissoziative Symptome, die nur bei der ersten Beurteilung 40 Minuten nach der Infusion berichtet wurden.

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