· Fachbeitrag · Chronische Schmerzen
Meta-Analyse bestätigt moderaten Effekt der Akupunktur bei chronischen Schmerzpatienten
Wie hilfreich ist Akupunktur in der Therapie chronischer Schmerzen, etwa bei Kopfschmerzen, Rücken- und Nackenschmerzen oder Arthroseschmerzen? Darüber streiten Schulmediziner und Akupunkteure regelmäßig. Der häufige Vorwurf der Schulmediziner: Eine Akupunktur sei ein gut wirksames Placebo, da eine Scheinakupunktur zu fast ebenso guten Ergebnissen führe. Neue Argumente für beide Seiten hat jetzt eine Meta-Analyse der Daten von 29 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt fast 18.000 Patienten geliefert. Danach ist die Akupunktur bei chronischen Schmerzen im Vergleich zu keiner Akupunktur eindeutig wirksamer.
Die Effektgröße betrug bei den oben genannten Schmerzformen rund 0,5 Standardabweichungen, was als klinisch relevant gilt. Im Vergleich zu einer Scheinakupunktur (mit in der Regel nur oberflächlicher Nadelung bzw. ohne Hautpenetration) waren die Unterschiede deutlich geringer, aber immer noch signifikant: Die Effektgröße betrug 0,15 bis 0,23 Standardabweichungen. „Also überwiegend eine Placebowirkung“, werden die Schulmediziner denken. Die Autoren sagen: Zu den therapeutischen Wirkungen der Akupunktur tragen vermutlich auch spezifische Effekte der Nadelung bei und empfehlen die Akupunktur als „vernünftige Überweisungsoption“ bei chronischen Schmerzpatienten.
Quelle
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