· Fachbeitrag · Demenz
Körperliche Aktivität vermutlich günstig für die Kognition und gegen Depressionen
Laut Daten eines neuen Cochrane-Reviews können demente Patienten durch körperliche Aktivität ihre kognitiven Fähigkeiten vermutlich verbessern. „Die Evidenzen sind jetzt deutlich besser als beim letzten Review im Jahr 2008“, schreiben die Studienautoren. Damals waren nur vier Studien verfügbar, deren Ergebnisse nicht eindeutig waren. Jetzt konnten die Cochrane-Autoren insgesamt 16 Studien zum Einfluss körperlicher Aktivität bei Demenzkranken auswerten. In acht Studien mit insgesamt 329 Patienten konnten durch körperliches Training die kognitiven Fähigkeiten von Demenz-Patienten verbessert werden. In weiteren sechs Studien mit 289 Patienten zeigte sich auch ein positiver Effekt von Bewegungstraining auf Alltagsaktivitäten wie Gehen oder Aufstehen von einem Stuhl. „Die Studiendaten sind allerdings heterogen, sodass sie nur mit Vorsicht interpretiert werden können“, so die Autoren. Eine günstige Beeinflussung von Verhaltensauffälligkeiten oder Depressionen wurde in diesem Review nicht festgestellt. Allerdings wurden in einem weiteren aktuellen Cochrane-Review moderate antidepressive Effekte von körperlichem Training bei depressiven Patienten nachgewiesen. In diesem Review wurden 39 Studien mit insgesamt mehr als 2.300 Patienten ausgewertet. In einigen kleinen Studien hatte körperliches Training einen ähnlichen Effekt wie eine Psychotherapie oder medikamentöse antidepressive Therapie.
Quellen
- Forbes D et al.: Exercise programs for people with dementia. Cochrane Data Syst Rev 2013, Issue 11. Art. No.: CD006489
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