02.05.2016 · Fachbeitrag · Hüft- / Kniegelenksersatz
Steroidinjektionen vor Gelenkersatz-OP mit erhöhtem Infektionsrisiko verbunden
| Intraartikuläre Steroidinjektionen in den Monaten vor einer Hüft- oder Kniegelenksersatz-OP scheinen das Risiko für periprostethische Infektionen (Entzündung der Prothese) zu erhöhen. Darauf deuten zwei große Studien hin, deren Ergebnisse bei der Jahrestagung der American Academy of Orthopaedic Surgeons in Florida vorgestellt wurden. An der Studie zum Hüftgelenksersatz waren fast 200.000 Patienten beteiligt, von denen 2 % in den letzten 18 Wochen vor dem Eingriff eine Steroidinjektion erhalten hatten. Bei Patienten, die Injektionen bis sechs Wochen vor dem Eingriff erhalten hatten, war das Risiko für periprosthetische Infektionen innerhalb eines Jahres um 76 % Prozent höher als bei Patienten ohne Injektion (in absoluten Zahlen 1,52 % versus 0,87 %, p=0,042), bei Patienten mit einer Steroidinjektion in den Wochen 6 – 12 vor dem Eingriff war das Risiko um 58 % erhöht (absolutes Risiko: 1,34 %, p=0,038). Länger zurückliegende Injektionen hatten keinen Einfluss. In der Studie zum Kniegelenksersatz bei insgesamt knapp 84.000 Patienten wurde sogar für Steroidinjektionen bis sieben Monate vor dem Eingriff eine Beeinflussung der Infektionsrate dokumentiert. Das Risiko nahm zu, je kürzer der Abstand zur OP war. Bei einer Spritze einen Monat zuvor war das Risiko um 80 % erhöht. |
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