· Article · Intracerebrale Blutung (ICH)
Statintherapie bei ICH-Patienten laut neuen Daten prognostisch günstig
Bei hospitalisierten Patienten mit ischämischem Schlaganfall ist eine Statintherapie aufgrund einer Fettstoffwechselstörung bereits mit günstigen Einflüssen verbunden worden. Uneinheitlich ist die Datenlage bei Patienten mit intrazerebralen Blutungen (ICH). Wegen Ängsten, dass Statine die Blutungen verstärken könnten, werden die Substanzen in der Praxis eher gemieden. Dies schreiben US-Forscher von der Columbia Universität in New York in einem Begleiteditorial zu einer Studie zum Thema: Welchen Einfluss hat eine Statintherapie bei Klinikpatienten mit ICH? Daten von knapp 3.500 Patienten aus 20 US-Kliniken wurden ausgewertet, von denen rund ein Drittel zum Zeitpunkt der Klinikeinweisung mit Statinen behandelt wurden. Die 30-Tage-Prognose dieser Patienten war signifikant besser als die von Patienten ohne Statintherapie. Die Überlebenschance war rund vierfach höher (30-Tage-Mortalität 18 % versus 39 %), die Chance, innerhalb von 30 Tagen nach Hause oder in die Reha entlassen zu werden, rund 2,5-fach höher (51 % versus 35 %). Was besonders für Statine spricht: Wurden die Substanzen in der Klinik abgesetzt, war die Mortalität deutlich höher als bei Patienten mit fortgesetzter Therapie (58 % versus 19 %) und die Rate früher Klinikentlassungen geringer (22 % versus 50 %).
PRAXISHINWEIS | Die neuen Daten müssen in einer prospektiven Studie bestätigt werden, heißt es im Begleiteditorial. Sie reichten aber aus, um mindestens ein Fortsetzen einer Statintherapie bei ICH-Patienten über 30 Tage zu empfehlen. |
Quelle
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