· Fachbeitrag · Morbus Alzheimer
Vitamin E verlangsamt funktionale Einbußen bei Alzheimer-Patienten
Eine prospektive Studie hat Hinweise für einen günstigen Einfluss von Vitamin E auf die Krankheitsprogression von Alzheimer-Patienten bei insgesamt 613 US-Veteranen bestätigt. Die Patienten mit mildem bis mittelgradigem Morbus Alzheimer (MMSE-Score 12-26) waren bei Studienbeginn im Mittel 79 Jahre alt, wurden bereits mit einem Acetylcholinesterase-Hemmer behandelt und nahmen zusätzlich Alpha-Tocopherol (1000 Einheiten zweimal täglich), den NMDA-Antagonisten Memantin (10 mg zweimal täglich), beides oder Placebo ein. Nur in der Vitamin-E-Gruppe wurden im Verlauf von im Median 2,3 Jahren bei Beurteilung der Alltagsaktivitäten (ADCS-ADL-Score) signifikant bessere Werte als in der Placebo-Gruppe festgestellt. Der Unterschied von im Mittel 3,15 Score-Punkten entspricht einer Verlangsamung der Krankheitsprogression um 19 % (rund 6,2 Monate im Studienzeitraum). Auch der Pflegebedarf nahm in der Alpha-Tocopherol-Gruppe am wenigsten zu. Auf die kognitiven Fähigkeiten (beurteilt mit MMSE und ADAS-cog) konnten in keiner Patientengruppe positive Effekte festgestellt werden. Enttäuschend sind die Daten für Memantin, das zurzeit nur bei Patienten mit moderater bis schwerer Alzheimer-Demenz zugelassen ist. Überraschenderweise waren die Ergebnisse bei der Alltagstauglichkeit in der Kombinationsgruppe schlechter als unter Memantin allein.
Quelle
- Dysken M et al.: Effect of Vitamin E and Memantine on Functional Decline in Alzheimer Disease. The TEAM-AD VA Cooperative Randomized Trial. JAMA 2014; 311(1): 33-44
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