· Fachbeitrag · Multiple Sklerose (MS)
Fumarsäure ‒ neuer Kandidat für orale Basistherapie bei MS
Der Wirkstoff Fumarsäure, der in größeren Mengen in Pflanzen, Pilzen und Flechten vorkommt, ist ein neuer Hoffnungsträger für die MS-Therapie. In einer Phase-III-Studie wurde mit oraler Fumarsäure (BG-12) die Schubrate von MS-Patienten fast halbiert und auch die MS-typischen Schädigungen des Gehirns deutlich reduziert. Die Ergebnisse der Multicenterstudie bei mehr als 1.200 Patienten mit schubförmiger MS und leichten bis mittelschweren Behinderungen sind auf dem ECTRIMS-Kongress im Oktober in Amsterdam vorgestellt worden. „Insbesondere die Kombination aus hoher Wirksamkeit und Sicherheit machen das Medikament zu einer interessanten Behandlungsoption“, kommentierte Studienleiter Professor Ralf Gold aus Bochum die neuen Daten. Der Wirkmechanismus von Fumarsäure ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Die Substanz scheint nicht nur eine dämpfende Wirkung auf die überschießende Immunreaktion bei MS zu haben, sondern auch Nervenzellen zu schützen. Darauf deuten magnetresonanztomographische Untersuchungen bei Studienteilnehmern hin.
Quelle
- ECTRIMS-Kongress, 21. Oktober 2011, Amsterdam, Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vom 7. November 2011
Pressemitteilung