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  • 09.05.2016 · Fachbeitrag · Multiple Sklerose (MS)

    Pioglitazon und Metformin mit Therapiepotential bei adipösen MS-Patienten

    | Für die Antidiabetika Metformin und Pioglitazon wurden bereits entzündungshemmende Effekte bei Patienten mit metabolischem Syndrom belegt. Neue Daten bei stark übergewichtigen Patienten mit Multipler Sklerose und metabolischem Syndrom sprechen jetzt sogar für ein Potenzial dieser Medikamente in der MS-Therapie. An einer prospektiven Studie in Argentinien über mindestens zwei Jahre nahmen insgesamt 50 solcher Patienten teil. 20 Patienten wurden mit Metformin behandelt (850 – 1.500 mg täglich), 10 Patienten mit Pioglitazon (15 – 30 mg täglich), die übrigen Patienten wurden nicht behandelt (Kontrollgruppe). Sowohl in der Metformin- als auch der Pioglitazon-Gruppe verringerte sich die Zahl neuer oder sich vergrößernder T2-Läsionen im MRT deutlich (von zu Beginn im Mittel 2,5 auf 0,5 nach 24 Monaten), ebenso die Zahl gadoliniumverstärkender Läsionen (Metformin: von 1,8 auf 0,1; Pioglitazon: von 2,2 auf 0,3). Bei den Entzündungsparametern wurden eine Reihe günstiger Wirkungen dokumentiert: In beiden Therapiegruppen sank signifikant die Zahl peripherer mononukleärer Zellen im Blut, die Zytokine wie Interferon-gamma, Interleukin-17 und -6 sowie Tumornekrosefaktor-alpha freisetzen. Die Zahl regulatorischer T-Zellen stieg signifikant. Zudem sank in beiden Therapiegruppen der Leptinspiegel (Regulation des Fettstoffwechsels), während der Adiponektin-Spiegel (Einfluss auf Hungergefühl) zunahm. Das Potenzial beider Antidiabetika in der MS-Therapie sollte weiter erforscht werden, so die Autoren. |