· Fachbeitrag · Multiple Sklerose
Neue S2-Leitlinie zur MS-Diagnose und Therapie
In einer neuen Leitlinie geben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und das Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose (KKNMS) niedergelassenen Neurologen und Hausärzten Hinweise zur Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose (MS).
Nach den McDonald-Kriterien ist die MS-Diagnose schon beim ersten Schub und mit einzeitiger Kernspintomografie möglich, allerdings weiterhin nur bei sorgsamstem Ausschluss anderer infrage kommender Differenzialdiagnosen. Die Frühtherapie der schubförmigen MS mit Interferon-β-Präparaten oder dem MS-spezifischen Immunmodulator Glatirameracetat wird als neues Paradigma empfohlen, nachdem vier positive Studien mit Klasse-I-Evidenz vorliegen. Beide Therapien gelten als gleichrangig. Zur Eskalationstherapie bei Patienten mit insuffizientem Ansprechen auf Basisimmuntherapeutika sowie Patienten mit hochaktiver MS werden primär das Immunsuppressivum Fingolimod, die erste, moderne orale Therapie, sowie der monoklonale Antikörper Natalizumab empfohlen, das mit dem Risiko der Entwicklung einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie assoziiert ist. Zweite Wahl sind der monoklonale Antikörper Mitoxantron und bei fulminanten Fällen Cyclophosphamid. Von neuen symptomatischen Therapien, die für die MS zugelassen worden sind, sind laut Leitlinie ein Cannabinoidpräparat für therapieresistente Spastik sowie der Kaliumkanalblocker Aminopyridin zur Verbesserung der Gehfähigkeit und Gehstrecke empfehlenswert.
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