· Fachbeitrag · Nosokomiale Infektionen
Rate nosokomialer Infektion konstant
Nosokomiale Infektionen mit MRSA (multiresistente Staphylokokken) und zunehmend gramnegativen Darmbakterien mit besonderen Resistenzen (etwa ESBL-Bildner) zählen zu den großen Problemen bei Klinikpatienten. Nach ersten Daten einer repräsentativen Erhebung in 46 deutschen Kliniken und mehr als 9.600 Patienten zwischen September und Dezember 2011 lag die Rate nosokomialer Infektionen bei rund 4,5 %; 3,3 % hatten die Infektion während des aktuellen Klinikaufenthalts erworben.
Im Vergleich zu einer Studie im Jahr 1994 ‒ die Prävalenz lag bei 3,5 % ‒ ist die Rate etwa konstant. Deutlich gestiegen ist aber die Zahl der Patienten, die zum Zeitpunkt der Untersuchung Antibiotika erhielten ‒ von 17 % 1994 auf aktuell 24 %. In großen Klinik war die Rate nosokomialer Infektionen höher (6 % in Universitätskliniken), besonders häufig betroffen waren Intensivpatienten (19 %). Als häufigste Erreger wurden E. coli (18 % Anteil), Staphylococcus aureus und Enterokokken (je 13 %) beobachtet. Die häufigsten Infektionen waren Harnweginfektionen (22 %), postoperative Wundinfektionen (25 %), untere Atemweginfektionen (22 %), gefolgt von Clostridium-difficile-Infektionen (7 %) und primärer Sepsis (6 %). Insgesamt werden im Rahmen einer europäischen Erhebung Daten von 134 deutschen Kliniken ausgewertet.
Quelle
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