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  • · Fachbeitrag · Prämenstruelles Syndrom (PMS)

    Bundesweite Studie zum internetbasierten Selbsthilfetraining bei PMS

    | Rund 20 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter leiden während der Tage vor den Tagen unter diversen Beschwerden. Man spricht vom sogenannten prämenstruellen Syndrom (PMS). Die Symptome sind vielfältig und reichen von Stimmungsschwankungen bis hin zu körperlichen Beschwerden. Schlechte Laune, Reizbarkeit oder Appetitveränderungen sowie vermehrte Konflikte am Arbeitsplatz und in der Partnerschaft können auftreten. |

     

    Bislang stehen den betroffenen Frauen nur wenige wissenschaftlich fundierte Behandlungsansätze zur Verfügung. Im deutschsprachigen Raum werden den Frauen vorwiegend Hormone oder Psychopharmaka verordnet. Diese sind jedoch mit verschiedenen Nachteilen, unter anderem schwerwiegenden Nebenwirkungen, verbunden. Zu alternativen Behandlungsansätzen, wie Homöopathie, fehlen bislang ebenfalls noch eindeutige Belege der Wirksamkeit.

     

    Neuere wissenschaftliche Studien geben erste Hinweise darauf, dass verhaltenstherapeutische Ansätze zu einer Verringerung der Beeinträchtigung beitragen können. Diese Ansätze setzen neben den biologischen auch an verschiedenen psychologischen bzw. sozialen Aspekten an, wie partnerschaftliche Konflikte oder Stressverarbeitung, an, die in der Entwicklung von PMS eine wichtige Rolle spielen. Die betroffenen Frauen machen die Erfahrung, dass sie in der Lage sind, aktiv und selbstständig die Belastung zu reduzieren.

     

    Obwohl die ersten Ergebnisse für die Verhaltenstherapie vielversprechend sind, erhalten nur wenige Betroffene eine solche Behandlung. Dies liegt insbesondere daran, dass insgesamt sehr wenige ambulante Psychotherapieplätze für PMS-Betroffene zur Verfügung stehen. Die unzureichende therapeutische Versorgung führt dazu, dass viele betroffene Frauen immer wieder neue Behandlungsmethoden ausprobieren, die eine „Heilung“ des PMS versprechen. Dies kann langfristig sehr frustrieren, da Betroffene sich mit jeder neuen Behandlungsmöglichkeit wieder Hoffnungen macht. Viele Frauen fühlen sich zudem in ihren Beschwerden nicht ernst genommen, was gemeinsam mit der Frustration zu einem großen Gefühl von Hilflosigkeit führen kann.

     

    Ein Team aus Diplom-Psychologinnen der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie (Leitung: Prof. Dr. Winfried Rief) der Philipps Universität Marburg hat nun das internetbasierte Selbsthilfetraining „prämensis“ entwickelt, um betroffenen Frauen im Umgang mit ihren Beschwerden zu helfen. Die Inhalte des „prämensis“-Programms sind ähnlich vielfältig wie die Beschwerden: In jeder Trainingswoche erlernen die Betroffenen verschiedene Strategien, wie sie besser mit ihrem PMS umgehen und dadurch die PMS-bedingte Belastung selbst reduzieren können. Die teilnehmenden Frauen setzen sich mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinander und lernen, wie sie Stress leichter bewältigen. Auch der Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die prämenstruellen Beschwerden wird eingehend thematisiert. Bei „prämensis“ geht es dabei nicht in erster Linie um die Heilung des PMS, sondern vielmehr um eine bessere Bewältigung der prämenstruellen Beschwerden.

     

    Das Training dauert ungefähr acht Wochen, ist kostenlos und kann bequem von zu Hause aus durchgeführt werden. Zur Zeit gibt es noch freie Plätze im Selbsthilfetraining. Auf dem Internetportal http://www.kbt.info/praemensis/registration/ stehen weitere Informationen zur Verfügung. Dort ist eine Anmeldung zum Training möglich.

     

    Kontakt und Information

    Quelle: ID 42815665