· Fachbeitrag · Prostatakarzinom
Beckenboden-Training nach Prostata-OP kann Harninkontinenz nicht aufhalten
Eine Harninkontinenz ist ein sehr häufiges Problem nach einer radikalen Prostatektomie oder einer transurethralen Prostataresektion (TURP) und schwierig zu behandeln. Britische Wissenschaftler haben jetzt in zwei Parallel-Studien dokumentiert, dass Beckenbodentraining (vier Sitzungen mit einem Therapeuten über drei Monate) keinen Nutzen hat im Vergleich zur Standardbetreuung. Nach zwölf Monaten waren von den radikal operierten Patienten in beiden Gruppen noch rund drei Viertel inkontinent, bei den TURP-Patienten waren es noch 65% bzw. 62%. Bei vielen Betroffenen schmälert die Harninkontinenz die Lebensqualität erheblich. Das gilt ganz besonders, wenn die Störung sich auch beim Sex zeigt, was nicht so selten vorkommt. Laut einer aktuellen US-Studie bei knapp 1.500 Patienten berichteten knapp 45% drei Monate nach der OP über Harninkontinenz beim Sex. Zwei Jahre später betrug der Anteil immer noch 36%.
Quellen
- Glazener C et al.: Urinary incontinence in men after formal one-to-one pelvic-floor muscle training following radical prostatectomy or transurethral resection of the prostate (MAPS): two parallel randomised controlled trials. The Lancet 2011; 378(9788): 328-337
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