· Fachbeitrag · Prostatakarzinom
Hormontherapie ist auch für Hochrisikogruppe mit Prostata-Ca bei Herzproblemen riskant
Eine Hormontherapie zusätzlich zur Bestrahlung soll die Überlebensrate von Patienten mit fortgeschrittenem Prostata-Ca verbessern. Haben die Patienten aber gleichzeitig eine positive Anamnese für Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Infarkt, scheint eine Hormontherapie kontraproduktiv zu sein. Das gilt selbst für Patienten mit einem Hochrisiko-Karzinom, haben US-Wissenschaftler in einer Studie bei fast 15.000 Patienten belegen können. Knapp 10% der Patienten hatten eine Herzinsuffizienz oder bereits einen Infarkt gehabt; die Beobachtungszeit betrug im Mittel 4,3 Jahre. Bei Patienten mit Herzproblemen, die außer einer Strahlen- auch eine Hormontherapie erhielten, war die Gesamtmortalität signifikant um 76% erhöht. Die geschätzte 5-Jahres-Mortalität betrug 22,7% mit und 11,6% ohne Hormontherapie. In der Hochrisiko-Gruppe mit kardiovaskulären Begleiterkrankungen war eine zusätzliche Hormontherapie sogar besonders ungünstig: Hier betrugen die 5-Jahres-Sterberaten 31,8% vs. 19,5%.
Quelle
- Nguyen P et al.: Influence of Androgen Deprivation Therapy on All-Cause Mortality in Men with High-Risk Prostate Cancer and a History of Congestive Heart Failure or Myocardial Infarction. Int J Radiation Oncol * Biology * Physics 2011, published online June 27