· Article · Prostatakrebsvorsorge
Ausgangs-PSA-Wert ‒ ein entscheidender Faktor für das Prostatakrebs-Screening
Das Screening auf Prostatakrebs ist wegen des begrenzten Nutzens und dem Risiko einer Überdiagnose und -therapie umstritten. Sowohl durch eine gezieltere Vorgehensweise als durch strikte Screeningintervalle könnte das Nutzen-Risiko-Verhältnis zweifellos verbessert werden. Ein internationales Autorenteam zieht nach Analyse der Screening-Daten von knapp 1.800 Männern im Alter von 57 bis 63 Jahren aus dem Raum Göteborg und der PSA-Werte von weiteren knapp 1.200 Männern aus dem Raum Malmö folgenden Schluss: Liegt im Alter von 60 Jahren der PSA-Wert < 1 ng/ml, ist kein weiteres Screening erforderlich. Liegt der Wert ≥ 2 ng/ml, sollte die PSA-Messung fortgesetzt werden. Bei PSA-Werten von 1 ‒ 2 ng/ml sollte über die weitere Vorgehensweise individuell in Absprache mit dem Patienten entschieden werden. Bei Männern mit PSA-Werten ≥ 2 ng/ml konnte durch das Screening die Prostatakrebsmortalität deutlich reduziert werden. Nur 23 Männer mussten gescreent werden, um einen Todesfall durch Prostatakrebs innerhalb von 15 Jahren zu verhindern.
PRAXISHINWEIS | Bei Männern ab 60 Jahren mit einem PSA-Wert < 1 ng/ml ist kein weiteres Screening erforderlich, so die Autoren. |
Quelle
- Lilja H et al.: Influence of blood prostate specific antigen levels at age 60 on benefits and harms of prostate cancer screening. BMJ 2014; 348: g2296
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