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  • · Article · Radikulopathie

    Epidurale Steroidinjektion bei lumbosakraler Radikulopathie kaum wirksamer als Gabapentin

    Patienten mit lumbosakralen Radikulopathien und in die Beine ausstrahlenden Schmerzen werden häufig mit dem Antikonvulsivum Gabapentin oder epiduralen Steroid-Injektionen behandelt. Beide Maßnahmen verringern die Beschwerden deutlich und sind fast ähnlich effektiv; kurzfristige Vorteile der Injektionstherapie sind nur vorübergehend. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie bei 145 Patienten. Sie hatten seit maximal vier Jahren wegen Bandscheibenproblemen oder Spinalstenose Rückenschmerzen und mindestens genauso starke Beinschmerzen. Randomisiert erhielten die Patienten einmalig eine epidurale Prednisolon-Injektion (60 mg) und Placebo-Kapseln oder eine Scheininjektion und Gabapentin (1.800 bis 3.600 mg täglich). Beim Hauptendpunkt, dem Bein-Schmerz-Score nach einem Monat, gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Die Schmerzreduktion betrug im Mittel 2,2 (Kortison) bzw. 3,7 Scorepunkte (Gabapentin) und hatte auch bei Bewertung nach drei Monaten Bestand. Bei der Injektionsgruppe konnten Vorteile nach einem Monat bei den maximalen Schmerzen und bei der Ansprechrate (Schmerzreduktion ≥ 2 Punkte und besseres Wohlbefinden, 66 versus 44 %, p=0,02) nachgewiesen werden. Nach drei Monaten gab es aber auch hier keine Unterschiede mehr.

     

    PRAXISHINWEIS | Ein Behandlungsversuch mit neuropathisch wirksamen Analgetika ist eine vernünftige first-line-Therapie bei lumbosakraler Radikulopathie.

     

    Quelle