10.06.2016 · Fachbeitrag · Schlaganfalltherapie

Alteplase niedrig dosiert besser als Standardlyse?

| Bei Schlaganfall-Patienten mit erhöhtem Risiko für intrazerebrale Blutung könnte eine Lyse in niedriger Dosis (0,6 mg Alteplase pro kg KG) eine Alternative zum Standard (0,9 mg pro kg KG) werden. In einer Studie bei 3.300 Patienten mit ischämischem Schlaganfall, überwiegend aus Asien, wurde durch niedrig dosierte Alteplase das Risiko für schwere intrazerebrale Blutungen signifikant verringert (1,0 % versus 2,1 %, p=0,01). Auch bei der Mortalität im Verlauf von sieben Tagen zeigten sich deutliche Vorteile für die Niedrig-Dosis-Gruppe (0,5 % versus 1,5 %, p=0,01); die Unterschiede waren allerdings nach 90 Tagen nicht mehr signifikant (Mortalität 8,5 % versus 10,3 %, p=0,07). Die etwas geringere Sterberate in der Niedrigdosis-Gruppe korrelierte mit mehr Überlebenden mit bleibenden Behinderungen. Beim Hauptendpunkt der Studie – Mortalität und Anteil von Patienten mit bleibenden Behinderungen – konnte allerdings die Nicht-Unterlegenheit von niedrig dosierter Alteplase nicht belegt werden (53,2 % versus 51,1 %). Für Risikopatienten sei eine niedrig dosierte Lyse aber zu erwägen, so Autor Prof. Craig Anderson aus Sydney. |