22.07.2016 · Fachbeitrag · Stillen
Antibiotikaeinsatz beim Kleinkind schwächt günstige Wirkungen von Stillen ab
| Zu den günstigen Wirkungen eines langfristigen Stillens Neugeborener werden u. a. Infekt-Prophylaxe und Vorbeugen von Übergewicht gezählt. Beide Effekte werden laut einer finnischen Studie bei 226 Kindern durch frühzeitigen Antibiotikaeinsatz abgeschwächt. Die Autoren nennen die Beeinflussung des Darmmikrobioms als mögliche Erklärung. Bei den Kindern, die vor dem Abstillen nicht mit Antibiotika behandelt worden waren, nahm die durchschnittliche Zahl der Antibiotikatherapien im weiteren Verlauf – im Schnitt waren die Kinder bei Studieneinschluss knapp sechs Jahre alt – mit jedem Monat Stillen um 6 % und der Body-Mass-Index (Z-Score) um 0,08 Einheiten ab. Bei den 113 Kindern hingegen, die frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden mussten, war kein Einfluss des Stillens auf das Körpergewicht ersichtlich und der Effekt auf die Vorbeugung von Infekten deutlich geringer. Untersuchungen von Stuhlproben bei 42 Kindern wiesen darauf hin, dass die Fülle günstiger Darmbakterien wie Bifidobakterien und Akkermansia municiphila bei Kindern, die nur kurz gestillt (0 - 6 Monate) oder lange gestillt worden waren (8 - 16 Monate), aber frühzeitig Antibiotika erhalten hatten, signfikant geringer war als bei Kindern mit langer Stilldauer ohne frühe Antibiotikaeinnahme. |
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