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  • · Fachbeitrag · Supportivtherapie

    Psilocybin lindert Depressionen und Ängste bei Krebspatienten nachhaltig

    Die halluzinogen wirkende Substanz Psilocybin, enthalten z.B. in sogenannten magic mushrooms, könnte die Therapie von Depressionen und Ängsten bei Krebspatienten revolutionieren. In zwei kürzlich zeitgleich publizierten Studien bei 29 bzw. 51 betroffenen Tumorpatienten wurden durch einmaligen Konsum der Droge langhaltende Linderungen von Depressivität und Ängstlichkeit erzielt. Beide Studien erfolgten im Crossover-Design. In der einen Studie wurde die Wirkung einer hohen Psilocybin-Dosis (22 oder 30 mg/70 kg) mit einer niedrigen, laut Autoren Placebo-ähnlichen Dosis (1 oder 3 mg/70 kg) verglichen, in der anderen Studie Psilocybin (0,3 mg/kg) mit Nikotinsäure, beides in Verbindung in Psychotherapie. Die Droge wurde in kontrollierter Umgebung unter Aufsicht von Therapeuten eingenommen. In beiden Studien wurden ähnlich gute Wirkungen erzielt. In der ersten Studie sprachen in der Hochdosis-Gruppe über 90 % der Patienten mit einer mindestens 50%igen Abnahme des Depressionsscores an (gemessen nach fünf Wochen). Nach weitren sechs Monaten lag die klinische Response immer noch bei fast 80 % für Depression und über 80 % für Angst. Auch in der zweiten Studie war die Wirkung einer einmaligen Dosis noch nach 6,5 Monaten festzustellen.

     

    Quellen

    • Ross S et al.: Rapid and sustained symptom reduction following psilocybin treatment for anxiety and depression in patients with life-threatening cancer: a randomized controlled trial. J Psychopharmacol 2016; 30(12): 1165 ‒1180