· Article · Therapiesicherheit
Einfluss von Paracetamol und Antibiotika auf kindliches Asthma unklar
Eine frühzeitige Exposition von Kindern mit Paracetamol oder Antibiotika ist mit einem erhöhten Risiko für Asthma assoziiert worden. Neue Daten deuten jetzt aber darauf hin, dass die eigentliche Ursache Atemwegsinfektionen sein könnten. Die Datenlage zum Einfluss einer pränatalen Exposition ist ohnehin heterogen. In einer schwedischen prospektiven Kohortenstudie bei fast 500.000 Kindern, die zwischen 2006 und 2010 geboren wurden, darunter 180.000 Geschwisterpaare, wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen pränataler Antibiotika-Exposition und erhöhtem Asthmarisiko zwar in der Gesamtkohorte festgestellt (+28 %), nicht aber bei der Geschwisteranalyse. Die Assoziation zwischen Antibiotikatherapie in der Kindheit und erhöhtem Asthmarisiko bestand vor allem, wenn der Einsatz wegen Atemwegsinfektionen erfolgte (4-fach erhöhtes Risiko) und war weniger ausgeprägt, wenn Antibiotika wegen Harnwegs- oder Hautinfektionen eingesetzt wurden (+50 %). Bei der Geschwisteranalyse fehlte sie ganz. Ähnliches gilt für Paracetamol. Laut einer Meta-Analyse aus elf Beobachtungsstudien erklären auch hier vermutlich Atemwegsinfektionen, die zum Einsatz von Paracetamol geführt haben, die Assoziation.
PRAXISHINWEIS | Vermutlich ist das Risiko einer Paracetamol-Exposition als Asthma-Trigger bei Kindern überschätzt worden, so die Autoren der Meta-Analyse. |
Quellen
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