· Fachbeitrag · Therapiesicherheit
Kein Zusammenhang zwischen Standard- impfungen und Typ-1-Diabetes
Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat die Diabetesinzidenz bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen. Der Anstieg wird auch mit modifizierbaren Umweltfaktoren in Verbindung gebracht. Eine der Thesen: Womöglich könnten routinemäßige Impfungen durch Beeinflussung des Immunsystems das Auftreten von Typ-1-Diabetes begünstigen. Für diese Hypothese wurden in einem aktuellen Literatur-Review der Daten von 23 Studien zu insgesamt 16 Impfungen keinerlei Belege gefunden. Daten zu elf Standardimpfungen waren zusätzlich in Form einer Meta-Analyse ausgewertet worden.
Nach den gepoolten Daten war das Typ-1-Diabetes-Risiko bei geimpften Kindern tendenziell meist sogar geringer als bei ungeimpften. Am deutlichsten zeigte sich dies bei der Mumps-Masern-Röteln-Impfung (fünf Studien) mit einer relativen Risikoreduktion von rund 40 % (n.s.). Bei anderen Impfungen wie BCG, HiB oder Diphtherie war die Odds-Ratio im Bereich von 1,0, das heißt das Diabetesrisiko der Geimpften war praktisch identisch mit dem der ungeimpften Kontrollgruppe. Bei der Meta-Analyse wurden Daten zu folgenden Impfungen ausgewertet: Mumps, Masern, Röteln, Pertussis, BCG, HiB, Tetanus, Diphtherie, Polio sowie zu den Kombinationsimpfungen MMR und DTP. Es handelt sich um Beobachtungsstudien und die Ergebnisse waren zum Teil heterogen, schränken die Autoren die Aussagekraft ihrer Daten ein.
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